Grüner Tee, oder auch kurz Grüntee, wird aus den Blättern der Teepflanze erzeugt. Angebaut wird er vor allem in den Subtropen und Tropen - also in Ländern wie China, Japan, Indien und Vietnam. Tee ist ein geschichtsreiches Getränk, das seinen Ursprung schon vor rund 5.000 Jahren fand. Allerdings galt es damals als reines Heilmittel - Tee als erfrischender Aufguss wurde einer Legende nach rein zufällig entdeckt. Als der chinesische Kaiser Shen Nung unter einem Teebaum ruhte, flogen einige Blätter durch einen Windstoß von den Ästen und landeten in seinem Kessel, der mit heißem Wasser gefüllt war. Der Kaiser probierte schließlich das "Getränk" und war sofort vom aromatisierten "Nass" begeistert.
Teeplantage in Malaysia
Tee ist nicht gleich Tee! Man unterscheidet grundsätzlich zwei Pflanzenarten, die für den Anbau von Tee geeignet sind. Zum einen Camellia sinensis, ein strauch- oder baumartiges Gewächs mit einer Wuchshöhe von bis zu fünf Meter, das in Kulturen jedoch auf etwa einen Meter zurückgeschnitten wird, um die Ernte zu erleichtern. Zum anderen gibt es noch die Art Camellia assamica, die im indischen Assam kultiviert wird. Die Cammellia assamica ist ein relativ junges Gewächs und wurde erst im Jahre 1830 entdeckt. Tees dieser Sorte enthalten mehr Gerbstoffe, sind also sehr gesund, aber auch kräftiger im Geschmack. Generell benötigt die Teepflanze feuchtes Klima bei milden Temperaturen. Deshalb werden sie in Europa, bis auf die Türkei, nicht angebaut. Idealerweise gedeihen Teepflanzen an Berghängen, da hier keine Staunässe entsteht und das Verhältnis von Sonneneinstrahlung und Beschattung optimal ist.
Viele wissen es vielleicht gar nicht, aber Grün- und Schwarztee werden aus derselben Pflanze gewonnen. Welchen Tee man letztendlich erhält, geht auf die Herstellungsform zurück. Schwarzer Tee wird durch Oxidation (Reaktion mit Sauerstoff) der Zellsäfte an der Luft gewonnen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Fermentation. Dazu müssen die Teeblätter gerollt und aufgebrochen werden, damit der Sauerstoff eine Verbindung mit den Zellsäften eingehen kann. Dadurch werden aber auch die gesunden Gerbstoffe reduziert. Will man Grüntee herstellen, lässt man die Blätter zunächst anwelken, um sie später kurz und besonders schonend mit Wasserdampf zu dämpfen. Alternativ können die Teeblätter auch kurzzeitig erhitzt oder geröstet werden. Durch diese Maßnahme wird eine spätere Fermentation verhindert und die Blätter behalten zudem ihre frische, kräftig grüne Farbe. Anschließend werden die Teeblättchen gerollt, um die Zellwände aufzubrechen und damit die Inhaltsstoffe leichter löslich zu machen.
Junge Teeblätter
Da Grüntee früher hauptsächlich als Heilmittel verwendet wurde, ist es nicht weiter verwunderlich, dass er bis heute als äußerst gesund gilt. Grüner Tee enthält über 130 verschiedene Inhaltsstoffe, allerdings kann die genaue Zahl je nach Anbaugebiet variieren. So verfügt er über eine Vielzahl von Mineralstoffen wie beispielsweise Kalizum, das den Aufbau von Knochen und Zähnen unterstützt. Zudem ist das wertvolle Getränk reich an Kalium, Phosphor, Magnesium, Nickel und Kupfer. Die im Körper als Antioxidantien gegen freie Radikale wirkenden Spurenelemente Selen und Zink sind ebenfalls reichlich vorhanden. Der bemerkenswert hohe Anteil an Flourid trägt dazu bei, dass der Zahnschmelz gekräftigt und Karies vorgebeugt wird, was sonst kaum ein anderes Lebensmittel schafft. Nicht zu vergessen sind außerdem die Vitamine A, B, C und E. Diese "kleinen Helfer" sind sehr wichtig für den Aufbau von Zellen und Knochen und stärken zudem das Immunsystem. Interessanterweise enthält Grüntee weit mehr Vitamin C als Zitronen und schlägt die eigens dafür berühmten Karotten an Carotin (Vitamin A). Die aber wohl bemerkenswertesten Inhaltsstoffe sind Bitterstoffe aus Pflanzen, sogenannte Catechine. Etwa 30 bis 40 Prozent des getrockneten Grüntees bestehen aus ihnen und sind im Schwarztee durch die Fermentation fast vollständig verloren gegangen ebenso wie andere kostbare Inhaltsstoffe wie Vitamin C. Im Gegensatz zu schwarzem Tee enthält Grüntee mehr Gerbstoffe, sogenannte Tannine, die dem Tee eine herbere Note verleihen. Diese haben einen beruhigenden und wohltuenden Einfluss auf einen nervösen Magen oder Darm und wirken bei trägem Darm stopfend. Insbesondere das hochwirksame Catechin Epigallocatechingallat (EGCG) verlieh dem Grüntee seinen guten Ruf als ausgesprochen gesundes Nahrungsmittel. EGCG werden viele positive Wirkungen nachgesagt, so soll es etwa das Wachstum von Viren und Krebszellen hemmen und den Blutzucker regulieren. Außerdem soll es vor Herzkrankheiten schützen und wirke wie Anti-Aging-Mittel der Hautalterung entgegen. Genau wie Schwarztee enthält auch grüner Tee Koffein, das früher auch als Teein bezeichnet wurde. Je nach Teesorte schwankt der Anteil an diesem anregenden Stoff von sehr wenig bis hin zu fünf Prozent. Anders als bei Kaffee wirkt er jedoch langsamer und dafür länger anhaltend und hat eine weitaus mildere Auswirkung auf das Herz-Kreislauf-System.
Edler Grüntee mit Jasminblüten
Grüner Tee ist in vielen verschiedenen Variationen erhältlich, die sich vor allem durch den Zeitpunkt der Ernte und die Verarbeitungsweise unterscheiden. So wird Bancha gegen Ende der Saison gepflückt und enthält daher wenig Koffein. Aus dem Leben der Japaner ist er gar nicht mehr wegzudenken und besticht mit einem kräftig-aromatischen Geschmack mit süßlicher Note bei einer hellen Tassenfarbe. Sencha ist sowohl in Japan als auch in China ein sehr beliebter Grüntee, bei dem die Blätter nach der Trocknung gerollt werden und schlussendlich Nadeln ähneln. Es handelt sich um einen feinen Tee, der mit seiner gelbtrüben Farbe einen wunderbar sanften Duft verbreitet und so zu einem besonderen Moment wird. Für chinesischen Jasmintee werden hochwertige Teeblätter mit frischen Jasminblüten bedeckt und getrocknet, wobei das erlesene Aroma des Jasmins die Blätter durchdringt und zu einer unbeschreiblich blumigen Teekreation wird. Der zu Kugeln gerollte Gunpowder ist mit seinem fein-herben Wohlgeschmack nicht nur ein wirkungsvoller Durstlöscher, sondern auch ein äußerst gesunder grüner Tee aus China. Grüner Darjeeling aus Indien gilt als der Champagner unter den Tees und wird nach der Ernte der jungen Teeblätter gerollt und getrocknet. So behält er seine grünliche Farbe und entfaltet seinen zarten, milden Geschmack. Mit fein verarbeiteten Stielen und Blattrispen ist Kukicha mit seinem zartherben und dennoch ausdrucksstarken Aroma ein goldgrünes Teeerlebnis.
Feinstes Matcha-Pulver
Zu den kostbarsten Sorten zählen Gyokuro und Matcha, die beide als sogenannte Schattentees beinahe ohne Sonneneinstrahlung gedeihen. Gyokuro ist eine exquisite Delikatesse mit dunkelgrüner Blattqualität und betört mit einer einzigartig frischen, feinherben Note alle Sinne. Matcha ist die ursprünglichste Form von Grüntee und wird bis heute bei der traditionellen japanischen Teezeremonie serviert. Die edelsten Blattspitzen des Teestrauchs werden sorgsam und sehr fein zu herrlich schönem, jadegrünem Pulver vermahlen. Anders als Blatttee wird Matcha-Pulver ähnlich wie Kakao mit heißem Wasser eingerührt, das Teepulver und somit alle wertvollen Inhaltsstoffe werden also mitgetrunken. Wer zum Aufschäumen keinen Matcha-Besen aus Bambus zur Hand hat, kann einen elektrischen Milchaufschäumer verwenden. Kreative Hobbyköche können neben der klassischen Zubereitungsart mit Wasser auch Milch oder Sojamilch zugeben, um einen Matcha Latte zu kreieren. Zudem gibt es aromatisierte Grüntees, die mit getrockneten Blüten, Schalen, Fruchtstückchen und Gewürzen zu außergewöhnlichen Kompositionen veredelt werden. Von einer exquisiten Seite zeigt sich grüner Tee mit Kirschblüten genau wie unser herrlich cremiger Grüntee Mandel-Karamell. Eine ganz besondere Sorte, die auch zu den Grüntees zählt, ist weißer Tee aus China. Dieser wird wie grüner Tee ebenfalls nicht fermentiert. Die gepflückten Blattknospen bei Sorten wie Pai Mu Dan und Yin Zhen erscheinen weiß, da sie im Frühjahr Blatthaare tragen. Weißer Tee besteht ausschließlich aus diesen Blattknospen und wird so zu einer kostbaren Rarität. Wer ihn probiert, wird von seinem herrlich zarten, süßlich anmutenden Aroma und seinem fein-blumigen Duft überwältigt sein! Für alle Probierfreudigen ist Tee als Würzmittel außerdem ein echter Geheimtipp, denn Tee ist nicht nur ein aromatisches Getränk, sondern bereichert viele Speisen mit Fleisch, Fisch und Obst und bringt so Pepp und Gesundheit auf den Tisch.
Testberichte verdeutlichen das Ausmaß des konventionellen Teeanbaus - die Teepflanzen sind zum Teil hoch belastet mit Pestiziden oder weisen zumindest Rückstände im Endprodukt auf. Im Bio-Anbau dürfen natürlich keine chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel oder schädlichen Zusatzstoffe verwendet werden. Außerdem stammen viele Bio-Tees aus Fairem Handel, wodurch man gleich doppelt beruhigt genießen kann.
Frisch aufgebrühter Grüntee
Es benötigt weder viel Zeit noch Arbeit, um in den erfrischenden Genuss von Tee zu kommen. Grundsätzlich gibt es zwei Formen, in denen Tee angeboten wird - lose oder im Beutel.
Zubereitung - Teebeutel
Pro Tasse einen Teebeutel mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser übergießen. Je nach Sorte zwischen zwei bis vier Minuten ziehen lassen.
Zubereitung - lose
Wie auch beim Beuteltee gilt es, den Tee nicht mit kochendem Wasser zu überbrühen, da dadurch die wichtigen Gerbstoffe zerstört werden - besser nur heißes Wasser verwenden! Eine Menge von wenigen Gramm Tee reicht pro Liter Wasser, allerdings kann man hier je nach gewünschtem Geschmack für einen zarten oder kräftigen Aufguss variieren. Loser Grüntee sollte ungefähr zwei bis fünf Minuten ziehen, die genaue Zubereitungszeit befindet sich jedoch meistens auf dem Produkt.
Tee ist sehr sensibel, sein feines Aroma verändert sich durch Fremdgerüche oder verflüchtigt sich bei falscher Lagerung schnell. Deshalb sollte man seinen Tee wohl bedacht lagern. Wichtig ist es, ihn kühl, trocken und dunkel aufzubewahren, zum Beispiel in kleinen Dosen oder dicht schließenden Behältern. Eine optimale Lagerung erhält man bei Verwendung von Vorratsbeuteln aus Aluminiumfolie. Diese können zusammengerollt und mit einem Gummi fest verschlossen werden. So steht einer vollmundig aromatischen Grüntee-Tasse nichts mehr im Wege!
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